St. Maria im Kapitol ist eine der ältesten und wichtigsten mittelalterlichen Kirchen Kölns. In der Römerzeit stand hier der Haupttempel der Stadt, der im frühen 8. Jahrhundert zu einer ersten Kirche umgebaut wurde. Die heutige Kirche mit ihrem ungewöhnlichen Kleeblattchor entstand im 2. Drittel des 11. Jahrhunderts auf Initiative des Kölner Erzbischofs Hermann II. und seiner Schwester Ida. Die Kirche und das ansässige adlige Damenstift besaßen bis zur Säkularisation eine besondere Verbindung zur Stadt, zum Kölner Erzbischof und zum deutschen Kaiserhaus. Die Kirche war Ort für besondere Feiern des städtischen Rates und der Bürgermeister. Im Turm des Westbaus hing die Sturmglocke der Stadt. Der Erzbischof feierte in der Kapitolskirche seine erste Weihnachtsmesse; der in Aachen neu gewählte deutsche König machte bei seinem Antrittsbesuch in Köln zuerst im vornehmen Damenstift seine Aufwartung. Von der besonderen Rolle der Kirche zeugt noch die erhaltene kostbare Ausstattung. Vor allem die hölzerne romanische Bildertür mit einer Vielzahl von Szenen zur Kindheit Jesu und der Passion ist ein einzigartiges Stück.
Der Lichhof oder „Leichenhof“ östlich des Kleeblattchores lag ursprünglich innerhalb des von einer Mauer umgebenen Stiftsbezirks mit seinen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Hier befand sich einer der Friedhöfe für die Bewohner des Stiftes, die um die Kirche herum lagen. Das erhaltene Dreikönigspförtchen mit seiner Skulpturengruppe war eines der Tore, die Zugang zum Stiftsbereich gewährten. Der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel soll 1164 die Gebeine der Heiligen Drei Könige durch dieses Pförtchen in die Stadt gebracht haben.